Puls messen - Zen Medi Gmbh

Die Zungendiagnose 

Neben der ausführlichen Anamnese sowie der
Pulsdiagnose ist die Zungendiagnostik ein wichtiger Baustein in der Diagnose
von Funktionsstörungen und Erkrankungen in der Traditionellen Chinesischen
Medizin.

Bei der Betrachtung der Zunge werden in der chinesischen Zungendiagnose vor allem vier Parameter untersucht:

1. 

Grösse der Zunge: Die Grösse der Zunge – in Relation zur Mundhöhle – soll Auskunft über den Gesamtzustand der Körperstruktur geben (Körperyin).

2. 

Farbe des Zungenkörpers: Hier soll die Zunge in besonderer Weise einen Blick auf den Durchblutungszustand des Körperinneren – des xue – erlauben (calor/algor).

3. 

Farbe und Beschaffenheit des Belags: Hier sollen sich vor allem Prozesse zeigen, die sich an der Körperoberfläche abspielen (extima/intima).

4. 

Topologische Besonderheiten der Zunge: In Anlehnung an deine Körperrepräsentation auf der Zunge soll sich durch besondere Veränderungen Aufschluss über den Zustand einzelner Funktionskreise (Orbes) gewinnen lassen.

Die Zungen- und Pulsdiagnose


Etwa zwischen dem 2. und 8. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde in China die Pulsdiagnostik entwickelt, die Anfänge reichen aber wohl schon 2700 Jahre zurück. Andere Quellen sprechen die Entdeckung der Pulsdiagnostik dem legendären Arzt Bian Que zu (ca. 500 Jahre v. Chr.).

Erfahrene Therapeuten erhalten durch die Zungen- und Pulsdiagnose wertvolle Hinweise auf das Krankheitsbild.


Pulsdiagnose 

An jedem Handgelenk finden sich drei Taststellen. Der Untersucher platziert den Mittelfinger auf die mittlere oder guan-Position. Der Zeige- und Ringfinger wird anliegend jeweils proximal und distal davon angelegt, wobei der Ringfinger proximal auf der chi-Position, der Zeigefinger distal auf der cun-Position zu liegen kommt.

Der Diagnostiker schaut sich zunächst den Puls an und legt dann den Zeige-, Mittel- und Ringfinger locker auf die Schlagader auf. Je nach Befund des Handpulses kann der Diagnostiker auch den Schläfen- oder Halspuls in seine Untersuchung mit einbeziehen. Wesentlicher Teil der Pulsdiagnose sind ausführliche Fragen zum Schlafverhalten, zur Ernährung und Verdauung und zum grösseren Lebenskontext. 


Pulsarten 

Die abendländische Tradition kennt zum einen die „Zehn einfachen Pulskategorien" wie Grösse, Kraft, Geschwindigkeit, Fülle, Härte, Temperatur, Rhythmik ..., die jeweils in drei Qualitäten (zu viel, zu wenig, passend) oder anderen Formen auftreten. Neben diesen ca. 30 möglichen einfachen Pulsen steht eine Vielzahl von zusammengesetzten (komplexen) Pulsen, die zum Teil klingende Namen tragen: wurmförmiger, ameisenartiger, mausschwänziger, gazellenartiger, sägenförmiger, wallender Puls.

In der TCM werden üblicherweise 28 pathologische Pulse unterschieden. Sie unterscheiden sich unter anderem in schnell/langsam, oberflächlich/tief sowie nach Länge und Form der Pulswelle. 


Methode 

Der Patient sollte während der Pulsnahme sitzen oder liegen sowie entspannt und ruhig sein. Aufregung, frieren, körperliche Anstrengung und Nahrungsaufnahme unmittelbar vor der Pulstastung verfälschen das Ergebnis. Der Arm soll mit der Handfläche nach oben auf einer bequemen Unterlage auf Herzhöhe des Patienten ausgestreckt ruhen. Sowohl die Beine des Patienten als auch die des Behandlers dürfen während der Pulstastung nicht überkreuzt sein, da dies zu einer energetischen Vermischung der Körperhälften und damit zu einer Verfälschung der Ergebnisse führen kann. Die Tastung selbst hat in grösster Ruhe und Konzentration stattzufinden.